Entwicklungen strafprozessualer Maßnahmen in Europa im Rahmen der Terrorfurcht
- Dargestellt wird der Einfluss der globalen Furcht vor Terrorismus auf gesetzgeberische Maßnahmen in Europa anhand strafprozessualer Entwicklungen im Recht der Europäischen Union (EU) sowie im Nationalen Recht auswählter europäischer Staaten (Vereinigtes Königreich, Spanien, Deutschland und Frankreich). So hat die EU die europäische Zusammenarbeit gegen den Terrorismus intensiviert u.a. mit Rahmenbeschlüssen über einen Europäischen Haftbefehls, zur Vorratsdatenspeicherung oder zu gemeinsamen Ermittlungsgruppen. Als problematisch eingestuft wird die Einführung sog. Terrorlisten. Anhand zweier Fälle eines Einspruchs von Personen gegen ihre Auflistung vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg wird die Problematik illustriert und die Rechtsprechung hierzu nachgezeichnet. Kritisiert wird die Ausweitung der Strafbarkeit durch eine Erweiterung der Straftatbestände auf Verdachtsfälle, auf Vorbereitungshandlungen oder öffentliche Aufforderungen zu terroristischen Straftaten. Insgesamt zeigen die Trends eine Ausweitung polizeilicher Ermittlungsbefugnisse, Einschränkungen von Bürgerrechten sowie eine Intensivierung der nationalen und internationalen Zusammenarbeit von Polizei und Geheimdiensten. In einem Fazit werden die dargestellten Trends und Entwicklungen kritisch bewertet.
Author: | Anna OehmichenGND |
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Parent Title (German): | Zeitschrift für Internationale Strafrechtsdogmatik |
Publisher: | Rotsch |
Place of publication: | Gießen |
Document Type: | Article |
Language: | German |
Year of first Publication: | 2011 |
Release Date: | 2022/07/15 |
GND Keyword: | Terrorismus; Strafverfahrensrecht; Europäische Integration |
Volume: | 6.2011 |
Issue: | 11 |
First Page: | 931 |
Last Page: | 939 |
Institutions: | Kriminologische Zentralstelle (KrimZ) |
DDC classes: | 300 Sozialwissenschaften / 340 Recht / 345 Strafrecht |
KrimZ Classification: | Strafrecht. Strafverfolgung. Sanktionen |
Licence (German): | Urheberrechtlich geschützt |