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Straftäterbehandlung
(2015)
Der Begriff "Behandlung" im Umgang mit straffälligem Verhalten wird vor dem Hintergrund eines juristischen und eines psycho-pathologischen Modells erläutert. Im engeren Sinne beinhaltet "Behandlung" therapeutische Interventionen, im weiteren Sinne sämtliche Maßnahmen, die zur Resozialisierung beitragen sollen. Verschiedene Behandlungsformen werden vorgestellt und auf empirische Erkenntnisse hierzu hingewiesen. Es folgt eine vergleichende Darstellung des Risk-Need-Responsivity-Modells (RNR) und des Good Lives Modells (GLM). Die Bedeutung der Deliktbearbeitung wird hinsichtlich ihrer diagnostischen und therapeutischen Funktion erläutert. Fragen der Behandlungsforschung betreffen die Formulierung von Behandlungszielen und methodische Aspekte. Für eine evidenzbasierte Straftäterbehandlung ist nach hier vertretener Ansicht die weitere Erforschung von Wirkfaktoren und Wirkmechanismen erforderlich.
Es werden Aufbau, Normierung und Testgütekriterien der deutschsprachigen Adaptation der Psychopathy Checklist-Revised (PCL-R) berichtet und diskutiert. Das Verfahren besteht aus 20 Items, die mittels einer dreistufigen Ratingskala bearbeitet werden. Im Vergleich zur Originalversion sind einige Items an das deutsche Rechtssystem angepasst und werden durch theoretische Erläuterungen sowie empirische Erkenntnisse ergänzt. Hinweise und Empfehlungen zur diagnostischen Anwendung des Verfahrens werden im Manual gegeben. Die untersuchte Normstichprobe besteht aus n = 118 erwachsenen, männlichen Untergebrachten bzw. Strafgefangenen. Bei der Reliabilitätsschätzung werden schwankende, teils niedrige Werte festgestellt. Nach hier vertretener Ansicht bestehen neben mangelnder Messgenauigkeit einzelner Items weitere methodische Mängel des Instruments. Dazu gehören u. a. eine geringe Repräsentativität der Normstichprobe, rechtliche Verwertungsverbote genutzter Information und unzureichende Interpretationshilfen.