TY - JOUR U1 - Wissenschaftlicher Artikel A1 - Endres, Johann A1 - Breuer, Maike M. T1 - Leugnen bei inhaftierten Sexualstraftätern : Ursachen, Korrelate und Konsequenzen JF - Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie N2 - Das Leugnen der Tatvorwürfe bei Sexualstraftätern gilt vielfach als Behandlungshindernis und als Indikator für ein erhöhtes Rückfallrisiko. Dieser Zusammenhang wird jedoch zunehmend in Frage gestellt. Die vorgestellte Untersuchung sollte folgende Fragen klären, (1) wie häufig das Leugnen bei verschiedenen Gruppen von Sexualstraftätern ist, (2) ob es Merkmale gibt, die dem Leugnen zeitlich vorhergehen oder mit ihm korrelieren, (3) welche Auswirkungen das Leugnen auf den Vollzugsverlauf hat (Behandlungsteilnahme, prognostische Beurteilung, Vollzugslockerungen, vorzeitige Entlassung) und (4) ob es einen Zusammenhang zwischen der Rückfälligkeit nach der Entlassung mit dem Leugnen der Sexualstraftat gibt. Es wurden die Daten von 1381 Sexualstraftätern analysiert, die zwischen 2004 und 2012 aus dem bayerischen Justizvollzug entlassen worden sind. Im Ergebnis nehmen Leugner selten an Behandlungsmaßnahmen teil, erhalten seltener Vollzugslockerungen und werden seltener vorzeitig entlassen. Der Anteil der Leugner war größer bei Zuwanderern, Verheirateten und älteren Tätern. Von 833 bis Ende 2008 Entlassenen lagen Daten zur Rückfälligkeit vor: Es ergaben sich keinerlei Zusammenhänge zwischen dem Leugnen und verschiedenen Rückfallkriterien. Diskutiert werden die Implikationen dieser Ergebnisse für die Vollzugspraxis, insbesondere der Bedarf an Behandlungsmaßnahmen, die auch für leugnende Täter geeignet sind. KW - Sexualtäter KW - Therapie KW - Strafvollzug KW - Sexualdelikt KW - Rückfall KW - Tatverarbeitung KW - Tatleugnung Y1 - 2014 UR - https://rdcu.be/d9Sr3 U6 - https://doi.org/10.1007/s11757-014-0271-6 DO - https://doi.org/10.1007/s11757-014-0271-6 VL - 8.2014 IS - 4 SP - 263 EP - 278 PB - Springer CY - Berlin ; Heidelberg ER -